Hallo, Campbell!

Gerade rollt der letzte Lastwagen an den Eingang zum Bühnenbereich heran. Kiste für Kiste wird durch den breiten Flur hin zu den Veranstaltungsräumen oder den Büros getragen. Das ganze Team packt mit an – spürbare Anspannung und Müdigkeit nach einem anstrengenden Wochenende.

Wir sind dann jetzt in der Südstadt – Noch fünf Tage, bis es in den Campbell Barracks losgeht.
Noch immer wird geschraubt, geschleppt, gehämmert und geprüft.
Was die Mitarbeiter*innen des Karlstorbahnhofs in den letzten Wochen geleistet haben ist bemerkenswert. Bis zuletzt wurde Programm in der alten Spielstätte am Bahnhof Altstadt gemacht, gleichzeitig der Umzug vorbereitet, die Eröffnung geplant, Print- und Onlineveröffentlichungen herausgebracht und Veranstaltungen für den neuen Standort koordiniert.

Die letzten Tage waren für alle auch besonders emotional. Viele aus dem Team sind seit Jahren dabei und jede*r kann zu den verschiedensten Ecken des verwinkelten Gebäudes am Ende der Altstadt seine Geschichten erzählen. Wir haben hier einfach so verdammt viel gemeinsam erlebt –  zusammen geschwitzt, gejubelt und geflucht, uns den Kopf zerbrochen und uns in den Armen gelegen. So ganz kann es noch keine*r so richtig fassen, was gerade passiert, doch alle spüren die Spannung, die im Aufbruch liegt.

Groß prangt das Karlstorbahnhof-Logo am neuen Haus und blickt auf den Marlene-Dietrich-Platz im neuen Stadtteil, der zusammen mit dem gegenüberliegenden Platz (Forum) zum Treffpunkt der Südstadt werden soll.
Am Freitag (28.10.) werden sich dann erstmals die Türen für alle öffnen, durch die man zunächst ins große helle Foyer – die Zentrale – gelangt, von der aus Saal, Theater, Klub und Seminarräume zu erreichen sind. Die Zentrale schafft Raum für Begegnungen bei den Veranstaltungen abends und auch am Tag. Ein gastronomisches Angebot wird in Zukunft ganztägig zum Verweilen einladen.

Schon am Eröffnungsabend zeigt das Haus die Diversität seiner Kulturangebote. Neben eine Videoinstallation („Under my Umbrella“), die das Gebäude illuminiert, treten musikalische Beiträge verschiedener Genres und eine große Party (The Base: Move D & Dengaboys). Am Wochenende folgt dann mit dem 24-Stunden-Spektakel „Theater Tag & Nacht“ ein Marathon der darstellenden Künste, präsentiert vom Freien Theaterverein Heidelberg. Viele Mitglieder des Vereins und Freunde aus der Region weihen damit die neue Bühne mit vielfältigsten Beträgen ein.
Im Saal eröffnet „Get Well Soon“ mit neuem Album im Gepäck das Konzertprogramm (29.10.) und bei „Und Du?“ können Kinder Künstler*innen kennenlernen und gemeinsam Geschichten und Ideen entdecken (30.10.). Außerdem lädt der Karlstorbahnhof zur Lesung der Journalistin Hadija Haruna-Oelker ein, die in ihrem Buch „Die Schönheit der Differenz“ eine Vision von einer anerkennenden und wehrhaften Gesellschaft entwirft (30.10).
Als weiteres Theaterhighlight folgt dann eine Sonderausgabe der Heidelberger Theatertage. Im Rahmen der PREISstücke sind freie Ensembles aus ganz Deutschland geladen, die in Heidelberg bereits ausgezeichnet wurden und das Publikum besonders begeistert haben.
Alle Theaterfans dürfen sich dabei auf Namen wie Cargo Theater (Freiburg), DER WEISSE KNOPF (Köln) oder Cammerspiele (Leipzig) freuen.

Wir schlagen ein neues Kapitel für unseren Karlstorbahnhof auf und laden alle ein, daran mitzuschreiben. Ich bin mir sehr sicher, dass jede*r ganz bald mit eigenen Geschichten aus der Spielstätte in Campbell das große Buch unserer fantastischen Kulturinstitution füllen kann. Und genau das ist letztlich das Ziel –  schon immer gewesen. Für solche Geschichten ist es zwar erstmal egal unter welchem Dach sie entstehen und ob das Haus im Süden oder Osten steht, doch der Süden bietet nun noch viel mehr Raum für Begegnungen und Erlebnisse, aus denen die Geschichte gemacht sind, die uns bewegen und verändern können.

Darauf freue ich mich, Campbell!

RNZ Sonderbeilage, 22.10.22
Danke, an alle, die das möglich gemacht haben!
Abbildung: Programmzeitschrift des Karlstorbahnhofs, November.

Das Ensemble CL-20 bei den Theatertagen am See

Wir sind angekommen in Friedrichshafen!

Es hat tatsächlich alles geklappt und das Ensemble CL-20 ist verteilt aus der ganzen Republik bis an den Bodensee gereist. Im Rahmen des Festivalprogramms wurden wir ausgewählt, um unsere Produktion „Nähe – no body is an island“ vor großem Publikum und Fachjury im Kulturhaus Caserne zu präsentieren. Nach zwei Jahren der Pandemie dürfen wir uns auf drei volle Tage Theater freuen, mit insgesamt elf Vorstellungen, Rückspielen und ganz viel Austausch.

Herzlich empfangen wurden wir von dem Festivalteam und vielen bekannten Theaterfreunden. Und ehe wir uns versahen, waren wir in die Theaterwelt eingetaucht. Eröffnet wurde das Festival vom Dokumentartheater aus Berlin, das gemeinsam mit ukrainischen Künstlerinnen die Erlebnisse des aktuell andauernden schrecklichen Krieges in deren Heimatland verarbeiteten (Stück: „Tagebuch von Iryna – Ukraine in Flammen“). Ein hochemotionaler Beginn dieses Festivals, das zum 37. Mal stattfand. Noch einmal wurde deutlich, in welch glücklicher Situation wir uns alle schätzen durften, gemeinsam in Sicherheit Theater machen zu können – und zwar so, wie wir es wollen. Auch wenn der Krieg über das Festival hinweg immer präsent war, so war es nicht die Trauer, die die Stimmung bestimmte, sondern das Glück, über die Möglichkeit mit dem Theater Erlebnisse, Gefühle und Sichtweisen zu teilen.

Nach nächtlichem Aufbau der Bühne war es dann am Samstag um 11.30 Uhr soweit. Vor vollem Haus im Casino der Caserne spielten wir unsere aktuelle Produktion. Sobald der erste Beat von DJ Jast einsetzte, waren unsere absurden Charaktere und ihr Mikrokosmos, der sie bestimmt, voll Leben und Energie für das aufmerksame und gespannte Publikum. Und nach 60 Minuten Spannung gab es kein Halten mehr. Wir sind überwältigt von den liebevollen, wertschätzenden und würdigenden Reaktionen auf unser Stück. Neben den unmittelbaren Austausch nach dem Stück war es vor allem das Feedback unserer Partnergruppe, dem WildWuchs Theater aus Bamberg, die in einem furiosen Rückspiel mit großer Freude Szenen aus unserem Stück zum Besten gab, das uns bis heute bewegt. Das war der Wahnsinn, liebe Bamberger! Auch wir hatten die Ehre für das Ensemble aus Bamberg ein Rückspiel zur Stückentwicklung „Pandora. ausgebüchst“ zu gestalten. Wir werden weiterhin Partnergruppen bleiben und freuen uns auf den weiteren Austausch (… und vielleicht ein Projekt?).

Bedanken dürfen wir uns beim tollen Team der Caserne (besonders Marcus und Didi) und dem Team der Theatertage (besonders Britta, Rita und Jürgen). Es ist unglaublich, was ihr auf die Bein gestellt habt! Wir wurden mit so viel Herz empfangen und ihr schafft einen Rahmen der Begegnung internationaler Theaterschaffender, der einzigartig ist.

Ich hoffe darauf, auch in den kommenden Jahren bei diesem Festival mit dabei sein zu können.

Auf die 38. Theatertage am See – Jetzt erst recht!

2022 – Auftakt mit dem Stuttgarter ScienceSlam

Ein unglaubliches Gefühl – Endlich wieder in einem Theatersaal mit Publikum!

Am 15.1. feierten wir den ScienceSlam im Theaterhaus Stuttgart. Bei strengen Covid-Schutzmaßnahmen empfing uns ein bestgelauntes und neugieriges Publikum. Und alle Beteiligten vor, um und auf der Bühne brachten zum Ausdruck, wie sehr ihnen Veranstaltungen wie diese gefehlt haben.

So war es an diesem kalten Januartag ein ganz besonderes Event, dass uns allen Lust auf mehr gemacht hat.

Vielen Dank an alle Slammer*innen -Lisa, Katharina, Robert, Fabian & Christian – , die Organisator*innen von Science and Stories und das Theaterhaus Stuttgart. Auf bald!

science-slam.com | Rebecca Reinhard
science-slam.com | Rebecca Reinhard

NÄHE – No body is an island

Neue Produktion des Ensembles CL-20 feat. JAST

Das Ensemble CL-20 ist endlich zurück! Nachdem die Pandemie in vielfacher Hinsicht zu Stillstand zwang – alle geplanten Gastspiele mussten ausfallen, Spielstätten schlossen die Türen zeitweise ganz – ging es im Hintergrund doch weiter. Die Glasfaserkabel und Server liefen heiß und so enstand im Wechselspiel von Nähe und Distanz die neue Produktion. Am 4. November feiert das Stück „NÄHE – No body is an island“ nun Uraufführung im Kulturhaus Karlstorbahnhof Heidelberg. Unterstützt wird das Theaterkollektiv dabei vom Berliner Dj JAST.

Jenseits von Nähe und Ferne, da gibt es einen Ort, dort können wir uns treffen. Und spüren. Geduld. Bald wird die Zukunft zur Gegenwart. Das Jetzt war eben noch da, schon ist es vergangen. Und wieder. Und wieder.

Tickets ab sofort unter karlstorbahnhof.de

Ensemble CL-20 feat. JAST
Nähe – No body is an island

Do. 4.11. / Fr. 5.11.2021 | 19.30 Uhr (Einlass 18.30 Uhr)
TiKK – Theater im Kulturhaus Karlstorbahnhof, Heidelberg

Die Bühne ist ein Mikrokosmos – live getaktet und geformt durch die Beats von DJ JAST. Man kennt sich, hat sich eingerichtet im eigenen Etagenbett, oben oder unten, in einer Rolle und in einer Welt, die unterteilt ist in privaten Raum und Zwischenraum.

Morgens verlässt man seine vertraute Zelle, seine Insel, und schüttelt der frisch geföhnten Chefin die Hand. Ein Pfleger, eine Expertin und ein Kurier drehen ihre Runden. Man ist sich auf verschiedenste Arten fern und nah, die Routine steht, schützt vor unerwarteten Begegnungen, verbindet und trennt.

Doch was passiert, wenn unser Miteinander zusammenbricht, wenn das System kollabiert, wenn echte Begegnung möglich oder sogar nötig wird?

Das Ensemble CL-20 feat. JAST spielt in seiner neuen Produktion liebe- und humorvoll mit dem Spannungsfeld Nähe, ihrer Flüchtigkeit, ihrer und unserer Verletzlichkeit. Absurde Charaktere, wie sie realistischer nicht sein könnten, suchen zwischen vier Stockbetten ganz eigene Auswege aus der Einsamkeit ihrer Welt, mal laut und spektakulär, mal leise und nachdenklich. Vielleicht ist Nähe ein Prozess – genau das, was entsteht, wenn wir sie neu verhandeln.

Eintritt: 12€ | 8€ (ermäßigt) zzgl. VVK-Gebühr

Tickets unter http://www.karlstorbahnhof.de und an allen bekannten Vorverkaufsstellen.

Webpräsenz:

http://www.facebook.com/Ensemble.CL20/

Gefördert von der Stadt Heidelberg | Kulturamt

Das Ensemble CL-20 ist Mitglied im Freien Theaterverein Heidelberg e.V

ANDORRA – Ein Hörspiel der Theater-AG des OHGW

Digitale Premiere von Andorra (Max Frisch), in einer Hörspielfassung der Theater AG des Ottheinrich-Gymnasiums in Wiesloch, am Montag, 26. Juli 2021 um 19 Uhr.
Leitung: Pia Keßler, Matthias Paul und Kai Sauter. In Kooperation mit der Musikschule Horrenberg-Dielheim.

Abrufbar unter OHGW.de und Vimeo.com

Nach allerhand Widrigkeiten in diesem Schuljahr, die die Pandemie für die Theaterarbeit mitgebracht hat, freuen wir uns nun endlich, die diesjährige Produktion der Theater-AG zu präsentieren.
Die AG hat sich intensiv mit Max Frischs Andorra auseinandergesetzt und eine Hörspielfassung erarbeitet, die im Juli in der Musikschule Horrenberg-Dielheim aufgenommen wurde.

Wir wünschen allen Zuhörer*innen ein intensives theatreales Hörerlebnis.

Ins Offene. Wir und Hölderlin

Film-/Hörspielprojekt zum Hölderlinjubiläum 2020 mit Schüler*innen des Hölderlin Gymnasiums

Link zum Film

Im Rahmen des Hölderlin Jubiläums 2020 entstand aus Texten, Sprachaufnahmen, Videos und Bildern von Schüler*innen des Hölderlin- Gymnasiums der Film „Ins Offene. Wir uns Hölderlin“ zum gleichnamigen Buch (Verlag Das Wunderhorn, Heidelberg 2020), den ich produzieren durfte.
Ich bin beeindruckt von der Arbeit der Sechstklässler*innen und stolz Teil des Projekts gewesen zu sein, das in Kooperation mit der Stadt Heidelberg/City of Literature ermöglicht wurde.
Herzlich bedanken möchte ich mich bei Natalie Dürr, die das Projekt koordinierte.

Heute veröffentlichte das Kulturamt der Stadt Heidelberger den Film und lädt zu einer „digitalen Lesung des Hölderlin-Gymnasiums Heidelberg anlässlich des 250. Geburtstags Friedrich Hölderlins, mit Bildern und Musik zu Friedrich Hölderlins „Ode an Heidelberg“ ein.
Bilder und Texte des Buches werden in Verbindung mit exklusiv für den Film entstandenen Gestaltungselementen vorgetragen und präsentiert: ein digitaler Hörbuch-Film-Mix mit Musik.“

K.S., 8.11.20

Das Ende der Einzelstücke

Applaus, Applaus! Heike Feist und Andreas Nickl begeisterten das Heidelberger Publikum mit ihrer Stückentwicklung „Schöner Scheitern mit Ringelnatz“. Nun räumen wir das Bühnenbild auf, holen die Scheinwerfer aus dem Gebälk und kehren das letzte Konfetti von der Bühne.

Dass diese Vorstellung ursprünglich für die Eröffnung der Heidelberger Theatertage 2020 gedacht war und den Auftakt zum zweiwöchigen Fest des freien Theaters bilden sollte, ist längst vergessen. Vielfach wurde umgeplant, neu kalkuliert, verändert und verkleinert. Mit der biografischen Erzählung von Hans Bötticher, besser bekannt als Joachim Ringelnatz, endeten die EINZELSTÜCKE 2020 abrupt. Die Bühne wird von nun an leer bleiben. Vereinzelte Konfettischnipsel werden weiterhin in den Ritzen sitzen und darauf warten von Schauspieler*innen, Musiker*innen, Kabarettist*innen etc. aus ihrem Versteck gerüttelt zu werden.

Mit den EINZELSTÜCKEN konnten das Team um den Freien Theaterverein Heidelberg e.V. und das Kulturhaus Karlstorbahnhof ihr Theaterfestival in neuartiger Form, zielgerichtet auf die Anforderungen des sicheren Veranstaltungsbetriebs in Pandemiezeiten, erfolgreich an den Start bringen. In enger Absprache mit den Künstler*innen, unterstützt von der Stadt Heidelberg und durch vorbildliches Einhalten der stetig verschärften Hygieneregeln durch das Publikum war es möglich, ausgewählte Soloproduktionen aus Heidelberg, Berlin, St. Vith und Karlsruhe im Saal des Karlstorbahnhofs zu präsentieren. Ein Lichtblick für freie Kulturschaffende und Veranstaltungshäuser, die detaillierte Hygieneregeln ausarbeiteten, unter Kraftanstrengungen kalkulierten und entsprechend auch Gagen neu vereinbarten.

So konnte das Festival am 3. Oktober mit „Heimat Wort“, einer Produktion von Meriam Bousselmi und Miriam Lemdjadi über die Kraft der Poesie eröffnet werden, in deren Mittelpunkt Gedichte der Heidelberger Autorin Hilde Domin stehen. Schon die zweite Veranstaltung im Rahmen der EINZELSTÜCKE führte dem Festivalteam vor Augen, wie schwierig der Veranstaltungsbetrieb im Herbst werden würde. Das kurzfristig angekündigte Beherbergungsverbot überraschte und machte die Anreise des Berliner Schauspielers Winfried Peter Goos unmöglich. Seine Solo „Der Mann ohne Brückenkopf“ musste entfallen. Umso größer war nun die Freude als die Nachrichten des Ensembles des AGORA Theaters in Heidelberg eingingen und die Testergebnisse aller Beteiligten am Mittag des Vorstellungstages schließlich Vorlagen. „Cuts, Pieces and Sounds – Geschichten einer Stimme“ konnte vor dem Heidelberger Publikum am 14. Oktober seine Aufführung feiern. So auch das Gastspiel des marotte Torunee Ensembles aus Karlsruhe. Sebastian Kreutz präsentierte seine von bemerkenswertem Zusammenklang von Schauspiel und Figurentheater getragene Produktion von „Adams Äpfel“. Das Festivalpublikum quittierte diese mit viel Applaus und einen angeregten Nachgespräch. Trotz sozialer Distanz schafften die stets anschließenden Gespräche die Nähe zu den Künstler*innen, die die Theatertage sonst so besonders machen.

Wir bedauern, dass wir das Theater Fletch Bizzel aus Dortmund und die soMermaids aus Berlin nicht mehr bei uns begrüßen dürfen und hoffen auf ein baldiges persönliches Kennenlernen bzw. Wiedersehen hier in Heidelberg. Stellvertretend für die vielen freien Kulturschaffenden wünschen wir euch alles Gute.

Wir möchten allen Künstler*innen, Zuschauer*innen, Techniker*innen und Mitarbeiter*innen für Ihre Kooperation und Professionalität im Umgang mit der schwierigen Situation danken.

Uns allen toi, toi, toi für die nun anstehenden Wochen.

Eure Heidelberger Theatertage

Kai Sauter, 28.10.2020

Infos zu möglichen Nachholterminen unter: https://www.karlstorbahnhof.de/programm/theater/

Klein ganz groß

Einzelstücke 2020 präsentiert von den Heidelberger Theatertagen

Seit 25 Jahren zeigen die Heidelberger Theatertage, was die deutschsprachige Freie Theaterlandschaft zu bieten hat: Freie Theaterensembles aus ganz Deutschland, Österreich, der Schweiz und dem deutschsprachigen Ausland haben ihre Arbeiten auf diesem Festival präsentiert. Damit haben sie nicht nur Jahr für Jahr das Publikum begeistert, sondern auch immer wieder neue Formen, Wege, Trends und kreative  Impulse in die heimische Theaterlandschaft getragen.

In diesem Herbst wird es wieder genauso sein – aber auch ganz anders! Theaterabende mit großer Besetzung zu zeigen, ist in diesem Jahr aufgrund der Pandemie-Verordnung auf keiner unserer traditionellen Theatertage-Bühnen möglich. Viele Freie Ensembles und auch die meisten Amateurtheatergruppen können aktuell nicht einmal proben. Die Heidelberger Theatertage, wie wir sie kennen, können unter diesen Bedingungen nicht veranstaltet werden. Und doch ist es uns gerade jetzt umso wichtiger, zu zeigen, was für großartige Theaterkunst dennoch möglich ist. Wie viel kreative Vielfalt und hohe künstlerische wie handwerkliche Qualität die Freie Szene noch in den reduziertesten künstlerischen Formen auf die Bühne bringt.

So ist aus der aktuellen Situation ein spannender Programmschwerpunkt entstanden: Die Heidelberger Theatertage präsentieren Monologe, Einpersonenstücke, Solospiele, die den Publikumsblick voll auf diese eine Person auf der Bühne fokussieren. Ensembles aus Berlin, Dortmund, St. Vieth, Karlsruhe und auch Heidelberg zeigen im Saal des Karlstorbahnhofs in Literatur- und Filmadaptionen, in aktuellen und brisanten Stückentwicklungen und klassischen Monodramen, wahre „Einzelstücke“ des Freien Theaters!

Und auch der Heidelberger Theaterpreis erfährt in diesem Jahr eine Umwidmung, denn ein Pandemiejahr ist kein Jahr für Wettbewerbe. Freischaffende Künstler*innen hat der Shut-Down besonders hart getroffen. Vorstellungen und Gagen entfielen ersatzlos und auch die ersten Lockerungen brachten nur wenig Besserung, denn noch immer fehlen Auftrittsmöglichkeiten und Proben sind nur eingeschränkt möglich.  Das Preisgeld des Heidelberger Theaterpreises wird darum in diesem Jahr paritätisch als Gage an alle auftretenden Künstler*innen ausgezahlt. Ein Novum in der Festivalgeschichte. Und ein Signal des Zusammenhalts, denn der funktioniert auch mit Abstand.

Text: Freier Theaterverein Heidelberg e.V.

Programmübersicht:

Sa 03.10. | Meriam Bousselmi, Berlin & Miriam Lemdjadi, Heidelberg: „Heimat Wort“ von Meriam Bousselmi (Karlstorbahnhof / 20 Uhr)

So 11.10. | Theater Zukunft, Berlin: „Der Mann ohne Brückenkopf“ von Wolfgang Krause Zwieback (Karlstorbahnhof / 19 Uhr)

Mi 14.10. | AGORA Theater, St. Vith (Belgien): „Cuts, Pieces and Sounds – Geschichten einer Stimme“ von Galia De Backer und Felix Ensslin (Karlstorbahnhof / 20 Uhr)

Mi 21.10. | marotte Tournee Ensemble, Karlsruhe: Adams Äpfel nach dem gleichnamigen Film von Anders Thomas Jensen (Karlstorbahnhof/20 Uhr)

Mi 28.10. | Heike Feist und Andreas Nickl, Berlin: „Schöner Scheitern mit Ringelnatz – Ein Theaterabend mit Papierrequisiten und Papierkostümen“ (Karlstorbahnhof/ 20 Uhr)

Fr 06.11. | Theater Fletch Bizzel, Dortmund: „Die Frau, die gegen Türen rannte von Roddy Doyle.“ Für die Bühne bearbeitet von Oliver Reese (Karlstorbahnhof / 20 Uhr)

Fr 13.11. | soMermaids, Berlin: „MUTTER_F*CKING_ERDE & CO.“ von Panni Néder (Karlstorbahnhof / 20 Uhr)

Informationen und Tickets unter: http://www.karlstorbahnhof.de

Von dem Fischer und seiner Frau | Karlstorbahnhof Sommerbühne

Es geht auf die Sommerbühne! Im Rahmen des Familientages präsentiert der Freie Theaterverein Heidelberg e.V. am Sonntag, dem 26. Juli, um 15 Uhr das Märchen „Von dem Fischer und seiner Frau“ der Gebrüder Grimm als szenische Lesung mit Musik.
Ich freue mich darauf, gemeinsam mit Matthias Paul und Oliver Kuka die kleine Open-Air Bühne auf dem Vorplatz des Karlstorbahnhofs zu betreten und die wundersame Geschichte von dem verwunschenen Butt zu erzählen.

Fischer_und_Seine_Frau_Pressefoto

Photo: Philipp Schlund

„Es war einmal ein Fischer und seine Frau, die wohnten zusammen in einem alten Pisspott dicht an der See, und der Fischer ging alle Tage hin und angelte, und er angelte und angelte…“

Ja, und eines Tages fängt er einen ganz besonderen Fisch: Einen Butt, der angeblich ein verzauberter Prinz ist und bitte, bitte nicht in die Pfanne sondern zurück ins Meer will. Und dafür darf man sich doch auch wohl etwas von ihm wünschen, oder? Das findet jedenfalls des Fischers Frau. Vielleicht ein schöneres Haus? Mit Gärtchen und Balkon? Oder – nein – vielleicht doch lieber….?

Mit Schwung, Witz und viel Musik bringen die drei Mitglieder des Freien Theatervereins Heidelberg Matthias Paul, Kai Sauter und Oliver Kuka das Grimm’sche Märchen auf die Open-Air-Bühne.

Für Kinder und Familien. Spieldauer ca. 40 Minuten.

Ensemble: Freier Theaterverein Heidelberg e.V.
Musik: Oliver Kuka
Spiel: Matthias Paul und Kai Sauter
Foto: Philipp Schlund

Die Sommerbühne am Karlstorbahnhof ist ein Pop-up Open-Air und eine Gemeinschaftsfläche. Konzerte, Theater, Kabarett, Filme, gute Gespräche, kühle Getränke und wechselnde Foodtrucks unter den Platanen vor dem Karlstorbahnhof. Sonntag ist Familientag. Die Sommerbühne öffnet von 14:00 – 18:00 Uhr ihre Tore und um 15:00 Uhr gibt es jede Woche Programm für Klein und Groß. Dazu Kaffee und Kuchen und die Bio-Eismanufaktur Heidelberg schaut ebenfalls vorbei!

Die Sommerbühne verfügt über bis zu 99 Sitzplätze. Die geltenden Abstandsregeln werden jederzeit eingehalten. Bitte hierzu auch immer die Informationen auf den Aushängen vor Ort beachten!

Weitere Infos zur Veranstaltung unter karlstorbahnhof.de

Theater in Zeiten von Corona: Der Jugendclub der Staatsoper Unter den Linden präsentiert seine Produktion „Homo Deus“ als Hörspiel.

Sphärische Ambient Sounds ziehen uns in die Welt eines neuartigen Menschen der Zukunft, ein elektronischer Ton – Puls in der Blutbahn oder Elektron auf Glasfaser? ­– dringt ins Ohr: Willkommen im Jahre 2345. 8.888.888.888 Menschen, jeweils zu einem Drittel männlich, weiblich und divers, bevölkern den Planeten, so ist es festgelegt. Die Gattung Homo ist in… Theater in Zeiten von Corona: Der Jugendclub der Staatsoper Unter den Linden präsentiert seine Produktion „Homo Deus“ als Hörspiel. weiterlesen