12. Iranisches Theaterfestival

Vom Mittwoch, dem 31. Januar bis Sonntag, dem 4. Februar veranstaltet der Kulturverein Boje e.V. in Zusammenarbeit mit dem Freien Theaterverein Heidelberg e.V. das Iranische Theaterfestival Heidelberg. Seit 2007 organisiert Gholam Allboje mit seinem Verein das stetig wachsende Festival für im Exil lebende iranische Künstler. Dabei werden das TiKK – Theater im Kulturhaus Karlstorbahnhof, und zum zweiten Mal in der Festivalhistorie auch das Theater im Romanischen Keller, nicht nur zu Spielorten, sondern auch zu wichtigen Kennenlern- und Austauschräumen unter Künstlern und Publikum aus dem Iran und Deutschland.

Insgesamt zehn Theaterstücke (inklusive Kindertheater) und zwei Konzerte stehen auf dem prall gefüllten Programmplan in diesem Jahr. Die Veranstaltungen sind teilweise in persischer, deutscher oder englischer Sprache.
Die Ensembles kommen in diesem Jahr aus Frankreich, Polen, Niederlande, USA und Deutschland.

Seit 2016 darf ich Teil des Festivalteams sein. In jedem Jahr eine großartige, wenn auch stressige Zeit, die stets von vielen herzlichen Begegnungen und bewegenden Momenten begleitet wird.
Ganz besonders freue ich mich in diesem Jahr auf den Besuch der Schauspielerin und Regisseurin Ana Bayat aus San Francisco. Während des 10. Iranischen Theaterfestivals hatte ich ihre autobiografische Produktion „Mimi’s Suitcase“ begleitet, die hier in Heidelberg mit dem Publikumspreis ausgezeichnet wurde.
In diesem Jahr stellt Ana eine Regiearbeit mit der Schauspielerin Soheila Ghodstinat vor und wird außerdem einen Workshop geben.

 

 

Gholam Alboje schafft gemeinsam mit seinem Team und den Kooperationspartnern stets ein vielseitiges Programm. Viel wichtiger als die Produktionen selbst, die in Form, Thema und Produktionshintergrund oft stark varriieren, sind jedoch die anreisenden Gäste selbst, nicht nur diejenigen auf der Bühne, sondern auch im Publikum. Nicht selten wird ein Abend beim Festival erst nach der eigentlichen Vorführung zu einem ganz außergewöhnlichen Erlebnis. Bei einer persischen Mahlzeit nach dem Stück, im Gespräch mit den vielen begeisterten Menschen, die oftmals eine besondere Geschichte, ein Anliegen oder eine Vision haben, die sie hier in Heidelberg mit anderen teilen wollen.

Diese Dialoge mit den Festivalgästen und das Eintauchen in die Community der Exiliraner machen das Festival aus. Die Begegnungen und Beobachtungen können Freude bringen, zu Traurigkeit bewegen, Diskussionen anregen, verwirrend und irritierend sein, oder sich erst nach einiger Zeit erklären, immer aber öffnen sie einem eine neue Perspektive und geben Einblick in eine sonst eher schwierig zu fassende Gruppe unserer Gesellschaft. Und wer einmal die iranische Gastfreundschaft kennengelernt hat, der wird auch in Zukunft gerne zum Iranischen Theaterfestival Heidelberg kommen.

Gerade die aktuelle politische Lage im Iran, die anhaltenden Proteste, eine langsame Öffnung durch die Aufhebung von Sanktionen im Zuge des Atomabkommens und die möglichen Auswirkungen einer neuen Außenpolitik der Vereinigten Staaten auf diese, bieten in diesem Jahr viel Gesprächsstoff.

Doch bei aller Prisanz der politischen Geschehnisse stehen im Festival doch das freudige Zusammenkommen und das gemeinsame Theaterschauen im Mittelpunkt.
Und darauf darf man voll Vorfreude gespannt sein.

K.S.

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Alle Infos zum Programm und Ticketvorverkauf unter www.karlstorbahnhof.de

Der Kulturverein Boje auf Facebook

Das ITF und Gholam Allboje in der Presse:
Mannheimer Morgen „Kultur als Sprachrohr im Exil“ (20.1.18)
https://www.morgenweb.de/mannheimer-morgen_artikel,-kultur-kultur-als-sprachrohr-im-exil-_arid,1184492.html

 

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